Bombay

Bombay
Mumbai

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Bombay
 
['bɔmbeɪ], Marathi Mumbai [nach dem hinduistischen Gott des Meeres], Hauptstadt des Bundesstaates Maharashtra, größte Stadt (vor Kalkutta) und bedeutendster Hafen Indiens, Finanz- und Wirtschaftsmetropole des Landes, 9,9 Mio. Einwohner (Greater Bombay 12,6 Mio. Einwohner). Der Kern Bombays liegt vor der Westküste auf der flachen, 17 km langen, 4 km breiten Insel Bombay (seit dem 17. Jahrhundert aus sieben Inselkernen zusammengewachsen), die mit der nördlich anschließenden Insel Salsette und dem Festland durch Straßen- und Bahndämme verbunden ist. Auf dem Festland befinden sich neue Wohnviertel und ausgedehnte Slumgebiete. An der Ostseite der Insel Bombay erstrecken sich über 8 km2 die Hafenanlagen mit drei Docks, Werften, Erdölraffinerien. Unter der vielschichtigen Bevölkerung sind die Parsen eine der größten und aktivsten Gruppen.
 
Bombay ist Sitz eines katholischen Erzbischofs; bedeutendste Baumwollbörse Indiens; zahlreiche Industrieverwaltungen; große Filmstudios; Museen, zoologischer Garten; Universität (gegründet 1857) und Frauenuniversität (seit 1949), TH, Hochschule für Sozialwissenschaften und Architektur. Bei Trombay befindet sich ein Kernforschungszentrum.
 
 
Wichtig für Bombay ist die starke Konzentration von Industrie, die mit dem Eisenbahnbau (1853) und mit der Errichtung von Baumwollspinnereien und -webereien (1854) eingeleitet wurde: Textilindustrie, chemische Werke, Bau von Personen- und Lastkraftwagen, Maschinenbau, eine umfangreiche Konsumgüter- und Elektroindustrie.
 
Verkehr:
 
Ein internationaler Flughafen liegt in Santa Cruz auf Salsette.
 
 
Zahlreiche Bauten im viktorianischen und neugotischen Stil prägen bis heute das Stadtbild in der City, die sich um den historischen Siedlungskern, das portugiesische Fort, konzentriert. Der um 1000 n. Chr. erbaute Tempel des Valkeshvar und die »Fünf Türme des Schweigens« (Bestattungsstätten der Parsen) liegen auf dem Malabar Hill, wo sich auch der Gouverneurspalast und zahlreiche Villen in viktorianischem und englisch-neugotischem Stil befinden. Die Kathedrale wurde im 17./18. Jahrhundert erbaut; das »Gateway of India« am Hafen wurde 1911 zu Ehren König Georgs V. errichtet. In der Bucht von Bombay liegt die Felseninsel Elephanta mit shivaitischen Höhlentempeln.
 
 
1348 geriet Bombay unter die Herrschaft des islamischen Reiches von Gujarat. 1534 erwarben die Portugiesen den zuvor unbedeutenden Ort; 1661 kam er als Heiratsgut der portugiesischen Prinzessin Katharina von Bragança in den Besitz des englischen Königs Karl II., der ihn 1668 an die Ostindische Kompanie abtrat. Diese baute Bombay allmählich zum Handelsmittelpunkt an der Westküste Indiens aus (1708-73 Hauptniederlassung der Ostindischen Kompanie). In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Bombay zu einem Zentrum der Textilindustrie. 1885 fand hier die erste Sitzung des Indischen Nationalkongresses statt. 1960 wurde Bombay die Hauptstadt von Maharashtra.
 
 
B. Nissel: B. (1977);
 D. Moraes: B. (a. d. Amerikan., Amsterdam 1979);
 
Menschen in B., hg. v. B. Malchow u. K. Tayebi (1986).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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